Schlechte Zeiten für Journalisten: Nazis greifen mit Tränengas an

Bewaffneter Naziangriff auf Journalisten mit Pfefferspray; Foto: Copyright Markus Arndt

Angriff auf Journalisten mit Pfefferspray; Foto: Copyright Markus Arndt

Bei einer Demonstration von Rechtsextremisten in Dortmund, wurden Journalisten von gewaltbereiten Neonazis an ihrer Arbeit gehindert. Es liegen mehrere Fotos vor, die beweisen, dass ein bekannter Rechstextremist – in seiner Faust eine Pfeffersprayflasche – auf die Journalisten losgeht. Der Finger liegt dabei deutlich sichtbar auf dem roten Druckkopf der Flasche – bei Herunterdrücken tritt Pfefferspray aus. Strafrechtlich könnte es eng werden: Denn Pfefferspray (“Reizstoffsprühgerät”) gilt als Waffe, wenn das Spray dazu bestimmt ist, “die Angriffs- oder Abwehrfähigkeit von Menschen zu beseitigen oder herabzusetzen.” Das gilt für die dokumentierte Situation. Man kann also davon ausgehen, dass die Polizei ermitteln wird. Einen bewaffneten Angriff auf Journalisten findet niemand lustig – das Gericht vermutlich auch nicht.

Auf dem Video eines Demonstrationsbeobachters sieht man wiederum deutlich, wie einer der Rechten auf die berichtenden Journalisten mit erhobener Faust und einem Gegenstand in der Hand, der wie Tränengas aussieht, zuläuft. Er brüllt sie laut mit „Verschwindet hier!“ und „Verpisst Euch“ an. Der daneben stehende Polizei blickt dem Nazi noch nach, der sichtbar aggressiv und in Rage an ihm vorbeirennt. Doch statt einzugreifen, dreht er sich just in diesem Moment um – obwohl der Polizist in der Hand eine Filmkamera zur Dokumentation der Demo-Ereignisse hält. Aufmerksame Polizeiarbeit sieht anders aus.

Aber vielleicht sollte ja auch nur linke Gewalt gefilmt werden? Gut erkennbar ist in dem Film auch, dass der Nazi unmittelbar und körperlich sehr nah einen Foto-Journalisten bedrängt. Das Tränengas hält er immer noch in seiner geballten Faust. Und auch der Kameramann des Video-Filmes wird während dem Drehen von einem weiteren “Alt”-Nazi angegangen. Er versucht noch den Rechtsextremen mit beschwichtigenden Worten zu beruhigen – kann ihn sich aber am Ende nur noch knapp auf Armlänge vom Leib halten.

Angriff auf Journalisten mit Pfefferspray; Foto: Copyright Markus Arndt

Den Ruhrbaronen wurden zudem gestern ein Film und einige Fotografien zugeschickt, die zeigen, wie die Polizei die Arbeit eines Journalisten-Kollegen behindert. Der  Pressefotograf weist in dem Video den drängelnden Polizisten noch darauf hin „Das ist aber mein Job hier!“ – als er auch schon von dem behelmten Polizisten, der mit einer großen Tränengasflasche in der Hand herumfuchtelt, abgedrängt wird.

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