Tagesschau am 09.05.2012: Prozessbeginn vor dem Landgericht Dortmund
Ein Umweltskandal in NRW
Bundesweit berichteten die Medien (ARD Monitor, ZDF, Westpol, Spiegel, taz, die Welt u.a.) über „einen der größten Umweltskandale in der Geschichte Deutschlands“, wie es die Tagesschau formulierte. Bei der Dortmunder Firma ENVIO, einem internationalen PCB-Entsorger, wurden zahlreiche Arbeiter mit hoher krimineller Energie durch PCB und Dioxine schwer vergiftet.
WDR Politikmagazin Westpol am 24.10.2010 zur Rolle der Behörden
PCB gehört zu dem so genannten „dreckigen Dutzend“ und wurde als gefährliches Gift von der UN weltweit geächtet. Durch fehlenden Arbeitsschutz waren die ENVIO-Arbeiter dem PCB täglich ausgesetzt. Auch Angehörige und Kinder sind von Gesundheitsschädigungen betroffen, da das PCB durch Staub und durch die Arbeitskleidung in die privaten Wohnungen getragen wurde.
Die Zeugen aus dem Betrieb, Arbeiter und Leiharbeiter, wendeten sich mit ihren Schilderungen über die katastrophalen Zustände bei ENVIO 2010 an die Grüne Ratsfraktion. Ab diesem Zeitpunkt war ich intensiv mit der Aufklärung des Umweltskandals beschäftigt und begleitete die Entwicklung auch durch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Durch umfassende Akteneinsicht nach Informationsfreiheitsgesetz (IFG) und Anfragen deckte ich Fakten zu den Ursachen des Umweltskandals und zur sachlichen Klärung der Mitverantwortung der zuständigen Behörden.
Informationen für die Envio-Opfer
Frontal21 berichtet am 08.05.2012 über den PCB-Umweltskandal
Vor dem Beginn des Strafprozess vor dem Landgericht Dortmund konnte ich als Rechts-
beistand der vergifteten Arbeiter den Kölner Star-Anwalt Dr. Birkenstock gewinnen.
Um die Arbeiter und ihre Familien zur Rechtslage und über die Möglichkeit einer Nebenklage zu informieren, organisierte ich eine öffentliche Informations-Veranstaltung mit Fachleuten. Anwalt Birkenstock und die Vertreter der Gewerkschaften klärten dabei über die Klagemöglichkeit wegen schwerer Körperverletzung auf. Printmedien und TV-Formate berichteten über die Veranstaltung. Viele Arbeiter schlossen sich nach der Veranstaltung der Sammelklage an, die Gewerkschaften übernahmen die Anwalts-Kosten.
Der ENVIO-Opferfonds
Website des Opferfonds – 10.000 Euro für Gutachter
Damit die geschädigten Nebenkläger eigene, neutrale Fachgutachten in den Prozess einbringen können, sammelte ich für den ENVIO Opferfond Spenden in Höhe von 10.000 Euro ein. Zahlreiche Menschen aus Gesellschaft und Politik beteiligten sich an dem Fond.
Die Gutachter schilderten vor dem Landgericht Dortmund ausführlich die Toxizität und die Auswirkungen des Nervengifts PCB auf die ENVIO-Arbeiter. Von den typischen PCB-Krankheitssymptomen, wie „Störungen des zentralen Nervensystems“, „Beeinträchtigungen des Hormonhaushalts“, „Erkrankungen der Schilddrüse“ sind auch die Kinder und andere Familienangehörige der Arbeiter betroffen.
Auswahl Referenzen Öffentlichkeitsarbeit 2010 – 2013
ZDF Frontal am 14.06.2011