Das Hacking Team und die deutschen Spähhelfer
Nach der Spähattacke auf das Hacking Team ist nun bekannt: Deutsche Firmen waren an Deals mit der Softwarefirma beteiligt. Unbekannte hackten ausgerechnet einen der größten Spezialisten für Cyberangriffe – einen italienischen Anbieter von Überwachungssoftware. 400 Gigabyte interner Daten landeten im Internet: Mails, Rechnungen, Verträge. Die Firma war blamiert. Bei der Durchsicht des geleakten Materials zeigte sich: Auch deutsche Firmen waren an Deals mit der Software des Hacking Teams beteiligt. Das ist heikel, denn die Italiener entwickelten die Spionagesoftware Remote Control System“(RCS). Diese bietet alle Möglichkeiten des Ausspionierens von Smartphones und Computern. SMS, Mails, WhatsApp-Nachrichten, Skype-Telefonate. Alle Daten, die auf den Geräten anfallen, sammelt der Trojaner ein. Die Italiener beliefern damit Geheimdienste und Polizeibehörden.
Die Software gilt aber auch als Cyberwaffe und unterliegt dem UN-Waffenembargo.Dem Hacking Team wird vorgeworfen, das RCS dennoch auch an Unterdrückerstaaten zu liefern. Mit deutscher Hilfe? Sie bestreiten illegale Deals. In den veröffentlichten Dokumenten ist dagegen die Rede von einer „persona tedesca“, einer „deutschen Person“, die Kontakte in den Irak anbot – obwohl das Land dem Waffenembargo unterliegt. Die Firma war begeistert, schrieb von einem „exzellenten Kunden“.